Workshop III: Diagnosebasierte Sprachbildung und -förderung
Prof. Dr. Marion Döll, PH Oberösterreich, Linz
Dass der Planung und Durchführung von Maßnahmen der Sprachbildung und -förderung eine Diagnose der bereits erworbenen Sprachkompetenzen vorausgehen sollte, ist ein Allgemeinplatz. Es liegen unterdessen zahlreich Verfahren vor, mit Hilfe derer die nötigen pädagogischen Diagnosen für das Deutsche als Zweitsprache durchgeführt werden können (sollen). Diese Instrumente unterscheiden sich im Hinblick auf verfahrenstheoretische und linguistische Grundlagen sowie Verfahrensqualität zum Teil beträchtlich.
Im ersten Teil des Workshops widmen wir uns daher über allgemeine und pauschalisierende Überlegungen zur Verfahrensgüte hinausgehend der Frage, woran für pädagogische Anlässe geeignete Verfahren erkannt werden können. Als Orientierung soll dabei das interpretation/use argument-Modell (Kane 2013) herangezogen werden.
Im zweiten Teil des Workshops gehen wir daran anknüpfend der Frage nach, wie die Ergebnisse von Verfahren, die sich als Grundlage für eine differenzierte Förderung als geeignet erwiesen haben, konkret nutzen lassen. Im Rahmen dessen werden das Sphärenmodell und die Leitfragen der AG Niveaubeschreibungen vor- und zur Diskussion gestellt.
Zum Abschluss des Workshops verschaffen wir uns einen Überblick über die derzeitigen Möglichkeiten und Limitierungen der diagnosebasierten Sprachbildung und -förderung, aus dem Schlussfolgerungen für die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrpersonen gezogen werden können.
Referenzen
Kane, M.T. (2012). Validating the Interpretations and Uses of Test Scores. Journal of Educational Measurement. Spring 2013, Vol. 50, No. 1, pp. 1–73